Kampagne gegen den "Al-Quds-Tag" 2004

Nach der islamischen Revolution im Iran erklärte Ayatollah Khomeini 1979 den letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan zum internationalen "Al Quds-Tag" (arabisch für Jerusalem) und rief die Muslime weltweit auf, an diesem Tag für die "Befreiung" Jerusalems zu demonstrieren. Nicht nur dem Namen nach ist der "Al-Quds-Tag" bis heute eine antisemitische Kampfansage an JüdInnen in und außerhalb Israels. Zudem ist der weltweit stattfindende und aus dem Iran koordinierte "Al-Quds-Tag" der bedeutendste politische Kampftag shiitischer Islamisten.

Im letzten Jahr ist die "Al-Quds-Demonstration" in Berlin zum ersten Mal auf eine breite öffentliche Kritik gestoßen. Über 290 Personen, darunter Prominente mit türkischem, iranischem und jüdischem Hintergrund, Vertreter von Kirchen, Verbänden und aus der Politik unterzeichneten einen Aufruf der sich gegen Antisemitismus und für eine politische Bekämpfung von Islamismus einsetzte, sich dabei aber auch explizit gegen eine rassistische Stigmatisierung von MuslimInnen wandte.

An das öffentliche Interesse, das unsere Aktivitäten im letzten Jahr geschaffen haben, soll in diesem Jahr mit einer breiter angelegten Kampagne angeknüpft werden. Ziel ist es, eine tiefer gehende inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Problem des Islamismus zu initiieren. Zu diesem Zweck wird es in diesem Jahr am 7.11. eine Tagung geben, die sich ausführlich mit den Hintergründen des "Al-Quds-Tages" und der Rolle des Antisemitismus im Islamismus auseinandersetzt. Dann soll es. wie schon im letzten Jahr einen Aufruf gegen die geplante "Al-Quds-Demonstration" geben. Für den Tag der Demonstration selbst sind schließlich vielfältige Gegenaktivitäten geplant.